Kleiner Berg – große Aussicht! Der Unterberg!

Naturschneeparadies Unterberg, so kennt man vielleicht das kleine Schigebiet, welches mit der natürlichen, aber in den niederösterreichischen Wintern eben nicht durchgängigen weißen Pracht nur 50 Kilometer südwestlich von Wien lockt. Aber nicht nur zum Schifahren lohnt sich im Winter ein Besuch des Unterberges, sondern vor allem auch zum Winterwandern!

Wenn die Witterung passt bietet der ganz zeitige Frühling eine wunderbare Gelegenheit, eine idyllische Winterwanderung auf diesen markanten 1.342 Meter hohen Gipfel zu unternehmen. Wir hatten Anfang März das große Glück, an einem Tag Winter und Frühling gleichzeitig zu erleben.

Wunderbar sonnig zeigte sich dieser frühe Märztag 2021 und das klare Wetter verhieß traumhafte Fernsicht, so war die Vorfreude bei der Anfahrt schon riesig, aber auch die Verwunderung, als es plötzlich kurz vor dem Wanderparkplatz vom Dürrholzer Kreuz tiefwinterlich wird. Herrlich lacht die Sonne durch den schneebedeckten Wald und das Wandererherz lacht schon nach den ersten Metern!

Nach circa einem Kilometer durch tief verschneiten Winterwald zweigt der Wanderweg Richtung Unterberghaus links ab. Und binnen kurzer Zeit befinden wir uns mitten im Frühlingswunderland! Wir sichten die ersten Schneerosen und aus den Schneefeldern tauen ganze Hänge von dunkelrosa Blütenteppichen der Erika herausaus. Was für ein bezaubernder Anblick, der uns ganz in seinen Bann zieht!

Weiter schlängelt sich der Steig durch wunderschönen Föhrenwald den Berg hinauf, während die Sonne ihre wärmenden, schräg stehenden Strahlen durch den duftenden Winterwald schickt. Genusswandern pur! Auf fast 1000 Metern Höhe geht der Frühlingswald wieder in tief verschneiten Winterwald über, ist aber da nordseitig und gefroren weiterhin gut begehbar. Nach weiteren 200 recht steilen Höhenmetern lassen wir den Wald hinter uns und befinden uns im strahlenden Sonnenschein auf der auch tiefverschneiten Almwiese. Und was für ein wunderbarer Ausblick uns hier erwartet! Von Schneeberg, Rax über Gippel, Göller, dem imposanten Hochschwab bis zur markanten seitlichen Ansicht der Pyramide des Ötschers schweift unser Blick!

Vom Blochboden aus setzen wir unseren Aufstieg über die Almweiden zum Gipfelkreuz fort. Circa 150 sanft ansteigende Höhenmeter sind hier noch zu bewältigen und kurz vor dem höchsten Punkt kann man schon ganz tief ins Land bis weit in den Norden Niederösterreichs blicken. Noch ein paar Schritte und dann dürfen wir schon am Gipfel des Unterbergs das obligate Gipfelfoto sowie das wohlverdiente Gipfelbier mit Wanderjause genießen! Welch herrlicher Moment, 700 anstrengende Höhenmeter überwunden und nun die fulminante Aussicht genießen zu dürfen!

Für den Abstieg folgen wir dem Wanderweg Richtung Unterberghaus, welches uns coronabedingt leider nicht mit offenen Türen empfängt. Wir genießen die Sonne im Gesicht und bewundern die liebliche Kapelle am Wegesrand und setzen unseren Weg wieder retour durch den Wald, der hier südseitig ganz gesäumt von wunderschönen Schneerosen ist, zurück zum Blochboden fort.

Noch einmal genießen wir das fantastische Bergpanorama bei einem Rundumblick und setzen unseren Rückweg entlang des Wandersteiges retour durch den Wald bis zu unserem Ausgangspunkt Dürrholzer Kreuz fort, aber nicht ohne nochmals im rosa Frühlingsblumen-Erika-Traum zu baden und zu genießen!

Oftmals liegt das ganz große Glück im Leben in den kleinen fantastischen Entdeckungen am Wegesrand. Wer mit offenen Augen durchs Leben wandert, wird vielmals reich belohnt.

Wegstrecke: 11,5 Kilometer
Gehzeit: ca. 4:00 Stunden
Höhenmeter: 700
Wegbeschaffenheit: Durchwegs gut markierte Wanderwege, Aufstieg durch den Wald durchgehend eher steil aber der Weg ist sehr gut zu begehen.
Beste Wanderzeit: Ganzjährig begehbar, auch im Winter bei moderater Schneelage

Empfehlung: Anfang März, wenn Schneerosen und rosa Erika in Vollblüte stehen