Wer an unsere Bundeshauptstadt Wien denkt, dem kommt vieles in den Sinn, aber eine ordentliche Gipfelwanderung meistens nicht. Dabei bieten die Bergerl im Norden von Wien wunderbare Möglichkeiten, auch im Flachland ordentliche Höhenmeter und wunderbare Ausblicke zu sammeln!
Unsere Tour startet im lieblichen Kahlenbergerdörfl unweit von Klosterneuburg. Gleich heißt es ordentlich in die Gänge kommen, beginnt die Wanderung doch gleich mit einem knackigen Anstieg über den steilen Nasenweg. Belohnt wird der steile Marsch mit wunderbaren Tiefblicken auf die Donau und das Wiener Stadtgebiet. Nach ca. einer halben Stunde intensiven Anstieges erklimmt man auch schon den ersten Gipfel des Tages, den 425 Meter hohen Leopoldsberg. Falls der in die Augen fließende Schweiß nicht gerade die Sicht trübt, kann man hier schon einen ersten traumhaften Blick auf das gesamte Wiener Stadtgebiet werfen!
Gut aufgewärmt flacht der Weg nun ab, um kurz vor dem zweiten Gipfel, dem 484 Meter hohen Kahlenberg, unübersehbar mit der großen rot-weißen Sendeanlage verziert, noch final ordentlich anzusteigen. Dem Wiener Stadtwanderweg 1 folgend geht’s nun immer leicht ansteigend durch wunderschönen Mischwald zur nächsten Lichtung, der Jägerwiese! Ein paar einladende wärmende Sonnenstrahlen and diesem eher trüben Apriltag lockten uns zur Jause an diesem malerischen Plätzchen!
Liebes Apfal kumm hinter mein Zapfal! 🙂 Ein breiter Rücken tut dieses Foto schmücken!
Gut gestärkt sind wir nur für das folgende „Dach“ der Tour – den Hermannskogel mit seinen 542 Metern. Leider keinen schönen Anblick bietet die eigentlich sehenswerte Habsburgerwarte, wurde diese doch mit zahlreichen Antennen und Sendeanlagen nicht gerade zu Ihrem Vorteil „verziert“ … besser gefällt uns gleich der Abstieg durch den über und über mit dichten grünen Bärlauchpflanzen bedeckten Wald bis nach Obersievering. Nach kurzer Querung der Höhenstraße wandern wir auch schon wieder im schönen Wienerwald, bis wir schließlich den sogenannten „Himmel“ erreichten. Ein malerischer Ort zum Verweilen und die herrliche Aussicht zu genießen, Corona-Lockdownbedingt gabs leider keine Einkehr im schönen Oktagon am Himmel-Restaurant, sondern zum Trost ein kleines Bier-To-Go aus dem Rucksack!
Beim Wandern fühl ich mich noch wie ein junger Hüpfer! Blütenmeer macht immer viel her! Der Frühling ist zum Greifen nah!
Die meisten Höhenmeter waren geschafft und nun ging es nur mehr genussvoll und aussichtsreich vorbei an Cobenzl, Krapfenwaldbad und noch einige genussvolle Kilometer durch die malerischen Weingärten nach Nussdorf und retour zu unserem Ausgangspunkt im Kahlenbergerdörfl.
Einige idyllische Einkehrmöglichkeiten am Wegesrand haben wir aus bekannten Gründen nicht aufsuchen können, aber unter „normalen“ Bedingungen bietet sich noch ein gemütlicher Wanderausklang bei einem der vielen einladenden Heurigen am Wanderwegesrand an!
Eine wahrlich lohnende Tour, bei der sich wieder das Sprichwort „Das Gute liegt so nah“ mehr als bewahrheitet!
Wegstrecke: 16,5 Kilometer
Gehzeit: ca. 4:30 Stunden
Höhenmeter: 700
Wegbeschaffenheit: Durchwegs gut markierte Wald- und Wanderwege, für Alt- und Jung gleichermaßen bestens geeignet, keine technischen Schwierigkeiten.
Beste Wanderzeit: Begehung ganzjährlich möglich