4Berge3Seen-Mehrtagestour – Die schönsten Berge und Seen des Salzkammerguts in 4 Etappen erwandern

Mehrtageswandertouren – alleine beim Lesen dieses Begriffes lacht das passionierte Wandererherz! Den lieben langen Tag lang einfach nur DAS Tun, was man liebt – Wandern! Keine Gedanken an die oft lange Autofahrt wieder heim mit müden Knochen, keine stinkenden Wäscheberge nach der Ankunft daheim in die Waschemaschine verräumen, keine Gedanken, dass am nächsten Tag schon wieder die Arbeit ruft – einfach nur WANDERN! Der Idealzustand jedes Wanderfreundes!

Und so begaben wir uns Anfang September 2022 Richtung Salzkammergut. Da es unsere erste Mehrtages-Wandertour war, haben wir uns für die durch den Fuschlsee-Tourismus organisierte Tour entschieden. Die Unterkünfte, die man in verschiedenen Preisklassen wählen kann, sind bereits vorreserviert und bei Bedarf auch Gondelbahn, Schafbergbahn oder Bootstransfer. Brauchten wir alles nicht, unsere Beine sollten es ja schließlich nicht zu komfortabel haben, wenn wir uns schon ein bisschen Luxus gönnen! 😉 Also modellierten wir die Tour etwas um und passten sie an unsere etwas sportlicheren Ambitionen an! Als angenehmes Goodie gibt es allerdings auch einen organisierten Gepäckstransfer, der die nicht in den Rucksack passenden Habseligkeiten von einer Unterkunft zur nächsten bringt. Sollte das Wetter womöglich ganz grauenvoll sein oder man von der Wandertour des Vortages schon zu erschöpft sein, kann man den Gepäckstransfer auch als Taxi zur nächsten Bleibe nutzen.

Die 4Berge3Seen Tour startet in Fuschl am See, führt über das Zwölferhorn nach St. Gilgen, von dort entweder quer über den Wolfgangsee per Boot nach St. Wolfgang oder auch zu Fuß den See entlang bis auf die höchste Erhebung der Tour, der Schafbergspitze. Von dort geht’s wieder ins Tal Richtung Mondsee über Almkogel und unter der Drachenwand und über den Schober zurück an den Fuschlsee. Wer sich in dieser Gegend ein bisschen auskennt, der wird sich gleich denken, dass es sich bei der Streckengestaltung um die Crème de la Crème des Salzkammerguts handelt! Also dann gleich los zur ersten Etappe!

Route

Etappe Fuschl am See – Zwölferhorn – St. Gilgen am Wolfgangsee

Voller Vorfreude starteten wir am 01.09.2022 unsere Tour vom Parkplatz des Hotels Stefaniehof in Fuschl am See, wo wir auch unser top ausgestattetes Fuschlsee-Tourismus-Goodiebag (hochwertige Wanderstöcke, Rucksack und Trinkflaschen) beim Hotel Stefaniehof in Empfang nehmen und wir auch unser Auto für unsere 4-tägige-Tour parken können. Nachdem wir unser Gepäck zum Weitertransport an der Rezeption des Hotels deponiert hatten, konnte es gleich losgehen! Das Wetter zeigte sich von seiner angenehmen Seite, bedeckt, windstill und optimale Wandertemperaturen. Also rein in die Wanderschuhe und nichts wie los! Das „Warm-Up“ führt ins beschauliche Ellmautal, wo man die ersten Kilometer ganz angenehm im Flachen am Wanderweg 20/27 wandern kann. In einem kleinen Waldstück könnte man nach kurzem Marsch bereits eine Einkehr in der sehr idyllischen Rumingmühle einlegen, welche an diesem Tag aber leider geschlossen hatte. Gut aufgewärmt zweigt nun bei Oberellmau der Wanderweg Nr. 28a nach rechts auf den Sulzberg ab. Gemächlich geht es nun im Wald hinauf Richtung Gehöft Kühleiten. Bevor man sich dann direkt zum Anstieg auf den ersten Gipfel begibt, kann man sich noch mit einem Bier-To-Go bei diesem Hof stärken. Da uns die ersten Kilometer bereits ordentlich hungrig gemacht haben, kam uns alsbald die idyllische Lärchenhütte in der Mitte des Aufstieges zum Berggipfel gerade recht gelegen. Begleitet von einer traumhaften Aussicht auf den wunderschönen Wolfgangsee kann man sich hier ausgezeichnete Hüttenkost schmecken lassen. Da wir ja noch einige Kilometer Wegstrecke vor uns hatten, gustierten wir uns durch die delikate Knödelauswahl! Die letzte Stunde Anstieg zum Gipfel mussten wir dann zwar mit schwerem Zusatzgepäck im Magen bestreiten, aber die wunderbare Aussicht vom Gipfel und das spannende Treiben der bunten Paragleiter direkt in Gipfelnähe ließen uns die Anstrengungen sofort vergessen! Da war er, unsere erster Gipfelmoment auf 1.522 Metern am Zwölferhorn!

Der Abstieg vom Gipfel ging zügig voran und der wärmenden September-Sonne im Rücken und das wunderschöne Seen-Panorama direkt vor uns ließen uns leichten Schrittes talwärts Richtung unseres ersten Etappenzieles, St. Gilgen marschieren. Der Tag war schon lang und der Durst war groß und so kam uns gerade noch am späten Nachmittag die Einkehr im Gasthof Weißwand gerade recht! Nach einer letzten Stärkung stiegen wir noch ein paar Höhenmeter ab und befanden uns bald vor unserem ersten Nachtquartier, dem Hotel Alte Post mitten im Zentrum von St. Gilgen. Ein tolles Quartier, welches keine Wünsche offenließ! Nach einem grandiosen Abendessen fielen wir bald in einen wohlverdienten, tiefen Schlaf in den gemütlichen, urigen Zimmern unserer Bleibe.  

Daten 1. Etappe Fuschl am See – Zwölferhorn – St. Gilgen

Wegstrecke:      16,5 Kilometer
Gehzeit:              5:30 Stunden
Höhenmeter:    1000 Höhenmeter Aufstieg, 1000 Höhenmeter Abstieg
Wegbeschaffenheit: Die ersten 5 Kilometer führen auf asphaltierten Straßen und danach ist man auf gut markierten Wald- und Wanderwegen unterwegs. Auch der Aufstieg zum Zwölferhorn erfordert keine besondere Trittsicherheit und ist auch nicht außergewöhnlich steil.

Etappe St. Gilgen am Wolfgangsee – Schafbergspitze

Kaiserwetter erwartet uns auf unserer heutigen Königsetappe, die uns auf das „Dach“ unserer Etappen-Wanderung führt – auf die 1.782 Meter hohe Schafbergspitze. Obwohl das opulente Frühstück im Hotel Gasthof zur Post sehr zum Schlemmen und Verweilen einlädt, lockt uns strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen schon recht bald wieder in die Wanderschuhe! Die vorgeschlagene Bootsfahrt von St. Gilgen nach St. Wolfgang lassen wir aus, denn unsere Füße wollen heute mehr! Vom Hotel aus schlagen wir den Weg zum Seeufer ein und wandern am traumhaften Uferweg Richtung Fürberg. Der malerische Pfad direkt entlang am See, den wir schon vom Wolfgangseelauf kennen und auch dort schon unser liebstes Wegstück war, ist ein einziger Genuss. Die wärmende Septembersonne glitzert im blitzblauen See, man könnte ewig so dahinmarschieren! Kurz nach Fürberg geht schon los mit dem ersten Anstieg auf den Falkenstein. Knackig-steile 200 Höhenmeter führen auf dem historischen Pilgerweg auf diesen Berg, der einer gesamten Wolfgangsee-Ufer-Umrundung so trotzig im Weg steht. Oben angekommen und schon ordentlich ins Schwitzen geraten tut eine kleine Pause in der kühlen Falkenstein-Kapelle gut, wo man auch das Wünsche-Glöckchen läuten kann!

Nach dieser kurzen Rast zweigen wir nun auf einen nicht oft begangenen, aber direttissimo richtig steil auf den Schafberg führenden Wanderweg ab. Sind uns am Weg auf den Falkenstein noch viele Wanderer entgegengekommen, so sind wir jetzt im malerischen Aufstieg durch den frühherbstlichen Mischwald an den Südhängen des Schafberges jetzt ganz unter uns. In Serpentinen steigen wir rasch höher und genießen zwischendurch traumhafte Aussichten auf den wunderbaren Wolfgangsee. Bei der sogenannten Sautränkalm queren wir ein Gämsen-Gatter, die Tiere interessieren sich aber nicht sonderlich für die zwei zusehends verschwitzen, wahrscheinlich auch schon ordentlich müffelnden Wandersleute. Weiter geht’s noch eine halbe Stunde steil bergauf, ehe wir uns auf der uns schon sehr gut bekannten Schafbergalm und dem außerordentlich gut begangenen Hauptwanderweg 23 wiederfinden. Unser Ziel, die Schafbergspitze, haben wir schon direkt im Visier, aber noch ca. 500 recht steile Höhenmeter trennen uns von unserem zweiten Gipfelsieg. Nach einer kurzen Rast nehmen wir wieder topmotiviert den direkten Weg durch die Kuhherden auf den Gipfel. Bereits noch recht früh am Nachmittag erklimmen wir die Schafbergspitze und gönnen uns das wohlverdiente Gipfelbier in der schönen Einkehr auf der Terrasse der Himmelpforthütte. Selten hat ein Kaiserschmarrn noch so gut gemundet als nach 1.200 Höhenmetern in den Beinen dieser anstrengenden Bergauf-Etappe!

Jetzt beginnt der noch schönere Teil unserer heutigen Tour, die Übernachtung auf der Schafbergspitze, ein lange von mir gehegter Traum geht in Erfüllung. Wir beziehen unser kleines, aber zweckmäßiges Zimmer im Haus Schafbergspitze, wo auch bereits unser Gepäck auf uns wartet, dass uns die Schafbergbahn auf den Gipfel geliefert hat. Das Prachtwetter verheißt einen wunderbaren Sonnenuntergang und so genießen wir die wunderbare Stille, die nach der Abfahrt der letzten Talfahrt der Schafbergbahn einkehrt. Nur die Dohlen und ein paar Gäste genießen traumhafte Ausblicke auf Mondsee, Wolfgangsee und Traunsee. Eines der schönsten Panoramen von ganz Österreich gehört uns so ziemlich ganz alleine, ein unbeschreiblicher Moment! Um ca. 19:30 genießen wir warm eingepackt, da doch in dieser Höhenlage rasch kühler werdend einen malerischen Sonnenuntergang. Nach einem kleinen Abendsnack ziehen wir uns bald in unser gemütlich-warmes Zimmer zurück, um in Rekordzeit in einen wunderbaren Schlaf zu fallen. Der Wecker wird bald wieder läuten, denn den einzigartigen Sonnenaufgang auf der Schafbergspitze am nächsten Morgen wollten wir uns nicht entgehen lassen!

Daten 2. Etappe St. Gilgen – Wolfgangsee – Schafbergspitze

Wegstrecke:      11 Kilometer
Gehzeit:              4:30 Stunden
Höhenmeter:    1.250 Höhenmeter Anstieg

Wegbeschaffenheit: Die ersten 5 Kilometer führen auf asphaltierten Straßen am malerischen Seeufer entlang. Danach führt ein gut markierter Wanderweg auf den Falkenstein und weiter auf der Kuppe links durch den Wald vorbei an der Sautränkalm am Wanderweg X auf die Schafbergalm. Von dort führt der gut begangene Wanderweg 23 direkt auf die Schafbergspitze, dieser Weg ist zwar teilweise schon alpin, der Weg erfordert jedoch keine besondere Trittsicherheit.

3. Etappe – Schafbergspitze – Mondsee

Wann hat man schon mal die Möglichkeit, einen Sonnenaufgang am Gipfel eines Berges zu erleben Wohl nicht sehr oft! Deshalb ist es uns eine Ehre, dass uns um 05:30 Uhr bereits der Wecker aus den Federn holt – ein spektakuläres morgendliches Farbspiel wartet auf uns! Der Blick in den Osten verheißt Unglaubliches – pinke Wolkenfetzen vor orangerotem Himmel, über dem Traunsee steigen Nebelschwaden auf, ein unvergesslicher Anblick, als dann die ersten Sonnenstrahlen den Tag erhellen!

Nach diesem beeindruckenden Schauspiel genießen wir ein ausgiebiges Bergsteigerfrühstück im Haus Schafbergspitze. Je länger die Strecken, desto größer der Hunger. Nach 5 dick belegten Frühstückssemmeln geb aber sogar ich dann w.o., an diesem Zusatzgepäck werde ich heute noch schwer tragen! Schnell ist unser Gepäck marschbereit gepackt, wir haben ja nun schon ein bisschen Übung darin. Ein wunderbarer sonniger perfekter Wandertag wartet wieder auf uns! Das heutige Warm-Up ist ein ordentlicher Abstieg! Zuerst einmal 1.200 Höhenmeter ins Tal absteigen, bevor wir unseren dritten Gipfel erklimmen dürfen, den 1.030 Meter hohen Almkogel. Flotten Fußes marschieren wir talwärts Richtung Schafbergalm, wo wir so ganz zeitig am Morgen noch nur mit einer Horde Gämsen, die in den Latschen gemütlich frühstücken, den Weg teilen müssen. Bevor wir bei der Mittelstation der Schafbergbahn wieder auf viele Menschen treffen, zweigen wir schon bei der Schafbergalm auf den wenig begangenen Abstieg am Wanderweg Nummer 20 Richtung Winkl ab.

Malerisch durch idyllischen Mischwald führt uns der Weg in flotten Serpentinen bergab, sodass wir schon nach ca. 2,5 Stunden wieder die Talsohle unserer heutigen Etappe erreicht haben. Schön langsam machen sich die doch ordentlichen Höhenmeter der An- und Abstiege in meinen Waden bemerkbar, aber nur in meine, Andi läuft noch wie ein Duracell-Hase 😉.

Nach einem kleinen Stück entlang der Straße und bevor wir wieder auf den Wanderweg 15 Richtung Almkogel einbiegen, lockt noch eine nette Einkehr bei der Fischräucherei Batzenhäusl zu einer kurzen Rast, das erste Bier des Tages ist schon ordentlich verdient. Die geräucherten Fische riechen verlockend, aber die Semmelorgie vom frühen Morgen auf dem Berg lastet noch immer schwer im Magen. Weiter gehts nun Richtung Almkogel, ohne noch viele Mitwanderer zu begegnen. Ein wunderbarer Wanderweg führt nun zuerst ein paar Kilometer flach, dann schon etwas steiler werdend an einer alten Mühle vorbei mitten durch schönen Laubwald auf den Gipfel. Als wir nach gut 2 Stunden und 500 weiteren Höhenmetern die Spitze des Almkogel erreicht haben, sind wir schweißgebadet, extrem schwüle und feuchte Luft hat uns während des Aufstieges ordentlich „befeuchtet“. Eine traumhafte Aussicht auf den untern uns liegenden Mondsee entschädigt uns jedoch für die Mühen des Anstieges. Spektakulär ist auch die Sicht auf die zum Mondsee steil abfallende Drachenwand, wo wir mutige Kletterer als kleine, kaum wahrnehmbare Punkte in der Wand ausmachen können. Wir befinden uns nun genau an der Grenze zwischen Salzburg und Oberösterreich. Nun haben wir auch den 3. Gipfel geschafft!

Von nun an geht’s nur mehr bergab! Ein paar Kilometer sind heute auf unserer längsten Etappe noch zurückzulegen, aber unsere Füße laufen beseelt von den vielen traumhaften Eindrücken entlang der Wegstücke, die wir schon hinter uns gebracht haben, von ganz alleine. In steilen Serpentinen führt der Weg nun unterhalb der Drachenwand durch den Wald wieder 600 Höhenmeter hinunter, wo schon die perfekte Einkehr auf uns wartet, der idyllische Gasthof Drachenwand. Im wunderschönen, mit alten Bäumen bestückten Gastgarten können wir uns unter dem Blätterdach herrlich mit einer schmackhaften Gulaschsuppe und einem Bier stärken. Ein wahrer Wohlgenuss, liegt doch schon eine ordentliche Anstrengung hinter uns! Jetzt heißt es noch alle Kräfte zusammennehmen, um die letzten 6 angenehm flachen Kilometer zu unserer Unterkunft am Mondsee noch gut in Angriff zu nehmen. Die heutige Unterkunft des Tages, das Hotel Eichingerbauer überrascht uns besonders positiv. Die Zimmer sind gemütlich und top ausgestattet und auch das 4-Gänge-Abendessen lässt keine Wünsche offen. Nach dieser Schlemmerorgie und fast 20 Kilometer in den Beinen bin ich nun aber wirklich schon stehend k.o.! Als meine Träume von einer Massage am nächsten Morgen nach Nachfrage an der Rezeption auch noch kurzfristig in Erfüllung gehen, falle ich umgehend in einen tiefen und seeligen Schlummer!

Daten 3. Etappe Schafbergspitze – Almkogel – Mondsee

Wegstrecke:      19 Kilometer
Gehzeit:              6:30 Stunden
Höhenmeter:    1.700 Höhenmeter Abstieg / 500 Höhenmeter Anstieg

Wegbeschaffenheit: Durchwegs gut markierte und gut begehbare Wanderwege, die keine besondere Trittsicherheit oder Schwindelfreiheit erfordern. Auch der Abstieg von der Schafbergspitze wieder ins Tal zurück bietet keine wandertechnischen Schwierigkeiten.

4. Etappe – Mondsee – Fuschlsee

Der letzte Tag unserer 4Berge3Seen Tour beginnt gemächlich – Regentropfen klopfen an das Fenster und nötigen uns zu keiner Eile. Gut so, denn das ausgiebige Frühstücksbuffet im Landhotel Eichingerbauer lässt keine Wünsche offen und will natürlich ordentlich verkostet werden. Dazu dann noch eine hervorragende Massage, die die letzte Spannung aus den Gliedmaßen massiert. Daher dauert es dann mit dem letzten Marschgepäck auf dem Rücken wieder sehr lange, bis etwas Schwung ins doch schon etwas malträtierte Gestell kommt!

Die heutige Etappe sollte uns auf den letzten Gipfel der 4Berge3Seen-Tour, den Schober führen. Da im Wanderführer aber explizit von einem Aufstieg aufgrund der Rutschgefahr bei nassem Untergrund abgeraten wird, ändern wir unsere Pläne an diesem regnerischen Morgen dahingehen, dass wir zwar Richtung Fuschlsee und Schober aufsteigen, den Gipfelsturm aber links liegen lassen und gleich wieder direkt an der Kuppe der Erhebung zwischen Mondsee und Fuschlsee Richtung Letzterem entlang des Wanderweges 10 absteigen. Unsere geplagten Füße sind jedoch dankbar, keine weiteren zusätzlichen Höhenmetern zu den heute ca. 600 zurückzulegenden mehr schaffen zu müssen. Das Wetter klart auf und um die Mittagszeit leuchtet uns schon der wunderbare türkisblaue Fuschlsee im strahlenden Sonnenschein entgegen. Ein weiterer Spätsommertag vom Feinsten bahnt sich an. Das hebt gleich die Motivation und steigert die Kraft in unseren Hufen und so entscheiden wir uns, noch die 10 Kilometer-Runde um den Fuschlsee anzuhängen!

Nach einer tollen Einkehr in der Waldhof Alm beim Golfplatz Fuschlsee nehmen wir nun gestärkt die letzten 10 Kilometer in Angriff. Der Seerundweg führt zu Beginn direkt am Ufer entlang Richtung Westen mit wunderschönen Ausblicken auf das glitzernde Wasser des Sees. Die ersten zyklamefarbenen Herbstzeitlosen auf den noch immer saftig grünen Wiesen säumen den Weg und läuten schon meine Lieblingsjahreszeit ein. Ein Ort zum Niederknien!

Einmal um das Westzipfel herum und schon geht’s wieder nach einer letzten kurzen Rast beim Naturbadestrand Hofer wieder retour Richtung unseres Ausgangsortes, Fuschl am See. Ein paar weitere knackige kurze Anstiege verlangen den geplagten Waden nun noch das Letzte ab, aber wir halten durch. Fast geschafft verleitet mich noch eine kleine, einladende Badebucht, mir die Wanderschuhe von den heißen Sohlen zu reißen und meinen fleißigen Füßen eine wohlverdiente Abkühlung im noch immer schön warmen Fuschlsee zu gönnen. Was für ein Genuss! Einfach die Augen schließen und auf sich wirken lassen, was man in den letzten 4 Tagen alles erlebt hat.

Nach diesem erfrischenden Bad heißt es noch einmal alle Kräfte kurz zusammennehmen und die letzten Kilometer Richtung Ausgangspunkt, dem Hotel Stefaniehof zurückzulegen. Noch ganz glücksvernebelt von diesen wundervollen Erlebnissen unserer Mehrtageswanderung lassen wir das Erlebte noch bei einem Gläschen Gelber Muskateller in den letzten Sonnenstrahlen des Tages im Gastgarten des Hotels Stefaniehof ausklingen, bevor wir noch unser letztes Quartier zum Ausspannen, das Hotel Jakob in Fuschl am See beziehen. Eine Zusatznacht am letzten Tag zum Ausklang dieses tollen Wandererlebnisses ist auf jeden Fall zu empfehlen!

Daten 4. Etappe Mondsee – ohne Schober – Fuschlsee (inklusive Fuschlseeumrundung)

Wegstrecke:      18,5 Kilometer
Gehzeit:              5:10 Stunden
Höhenmeter:    650 Höhenmeter Anstieg

Wegbeschaffenheit: Einfacher Aufstieg Richtung Schober, letzter Anstieg auf den Schobergipfel sollte nur bei trockener Witterung begangen werden, da bei feuchtem Untergrund große Rutschgefahr herrscht! Die malerische und gut zu begehende Seeumrundung um den Fuschlsee bildet den perfekten Abschuss für alle, die in den 4 Tagen noch nicht genug gewandert sind.

Fazit:

Ein traumhaftes Wandererlebnis in der unvergleichlichen Atmosphäre einer der schönsten Regionen Österreichs, der Salzkammergutregion. Wunderbare Ausblicke, tolle und abwechslungsreiche Wegstrecken, kulinarisch ansprechende Einkehrmöglichkeiten. Wenn man es wünscht, kann man mit der durch den Fuschlsee-Tourismus organisierte Version sich sehr komfortabel mit Gepäckstransfer und tollen Nächtigungsmöglichkeiten an das Abenteuer Mehrtageswanderung heranwagen und dabei auch angenehmen Komfort genießen. Es wird sicher nicht unsere letzte längere Etappenwanderung gewesen sein! Dazu bietet die ganze Tour auch eine ordentliche sportliche Herausforderung für jeden ambitionierten Wanderer, knackige lange Anstiege und ausdauernde Flachstücke wechseln sich laufend ab. Für uns war es einfach die perfekte Tour zur perfekten Zeit am perfekten Ort, die wir jederzeit wieder gerne erleben würden!

Wegstrecke:      65 Kilometer
Gehzeit:              4 Tage 22 Stunden reine Gehzeit
Höhenmeter:    3.400 Höhenmeter Anstieg insgesamt